Animation erreicht nun endlich das klassische Grafikdesign. Denn wie man auch statische Plakate zum Leben erwecken kann (dazu unser Blogbeitrag Animierte Plakate), lässt sich ein weiterer Trend beobachten: animierte Logos.
Sie drehen sich, verwandeln sich und hüpfen wild umher. Dank Animation können Logos ihr starres Image ablegen und eine neue bewegte Vielfalt entfalten. Wir nennen euch 8 Gründe, wieso animierte Logos den Markenauftritt eines Unternehmens sinnvoll ergänzen können.
1. Sie können das Konzept anschaulich erklären.
In der Regel steckt hinter einem guten Logo ein streng durchdachtes Konzept. Da Logos aber auch am besten funktionieren, wenn sie in ihrer Form abstrakt gehalten sind, lässt sich für Unwissende die Idee dahinter nicht immer erschließen. Hier füllen animierte Logos die Lücke. In spielerischer Form kann man anhand von Animation zeigen, wie das Konzept die Darstellung des Logos beeinflusst hat. Es ergibt sich somit eine neue Möglichkeit, wie Betrachtern künftig das Konzept eines Logos erklärt werden kann.
Das von David Urbinati für sich selbst erstellte Logo zeigt bestens, wie ein Logo die konzeptuelle Arbeit
daran versinnbildlichen kann. Die schlicht gehaltenen Initialen seines Namens sind nicht willkürlich angeordnet,
sondern folgen einem strengen Raster aus Vierecken, in denen Kreise platziert sind.
2. Sie sind das Bindeglied zwischen Kurzversion und vollständiger Version eines Logos.
Oft gibt es von einem Logo zwei Varianten: das endgültige Logo sowie eine Kurzversion des Logos, welche aus Platzgründen auf unterschiedlichen Formaten benötigt wird. Dabei können entweder ein Bildelement oder die Initialen aufgegriffen werden. Auch hier bietet sich ein animiertes Logo an, um die beiden Versionen eines Logos zu vereinen und die Herleitung für den Betrachter schlüssig aufzuzeigen.
Frameline organisiert das internationale LGBTQ Film Festival in den USA.
Dafür nutzt Frameline für verschiedene Formate ihre gekürzte Form des F und gespiegelten L,
welches als Anspielung an das eckige Bildformat besonders bei Plakatmotiven verwendet wird.
(umgesetzt von Mucho)
3. Sie können das Leistungsspektrum zeigen.
Unternehmen, die über ein hohes Leistungsspektrum verfügen, können dies nicht komplett in ihrem Logo unterbringen. In diesen Fällen hält sich das Logo oftmals dezent zurück. Bewegte Logos können aber genau hier ansetzen und das vielfältige Leistungsangebot auf spielerische Weise darstellen. So lernen Kunden allein anhand des animierten Logos die Vielfalt an Leistungen kennen, selbst wenn das Logo an sich schlicht und sachlich ist.
Auch Google hat bereits ein animiertes Logo. Hier verwandelt sich der Schriftzug in hüpfende Punkte,
die sich mal zu einem Mikrofon formieren, mal eine pulsierende Welle werden oder das Google G zeigen.
Denkbar wäre, das gesamte Leistungsspektrum von Google, das mit der Zeit gewachsen ist, darzustellen.
(umgesetzt von Adam Grabowski)
4. Sie offenbaren den künstlerischen Prozess hinter einem Logo.
Manche Logos sind künstlerisch sehr anspruchsvoll. Wer den Fokus hierauf im animierten Logo legen will, kann den Entstehungsprozess aufzeigen. So erhält der unwissende Betrachter eine konkrete Vorstellung des zum Teil sehr aufwändigen künstlerischen Prozesses, der hinter einem Logo steckt.
Die Produktdesignerin Christelle Mozzati ließ ihr ästhetisch wertvolles Logo
von Gweno, einem Motiondesigner aus Frankreich, animieren.
5. Sie können schlichtweg das Unternehmen darstellen.
Besonders für Motiondesigner und Agenturen mit Schwerpunkt Animation liegt die Verwendung eines animierten Logos nahe. Abgesehen davon, dass dies bestens zum Unternehmen passen würde, kann hier direkt das Können der Designer präsentiert werden. Auf diese Weise kann allein das Logo potentielle Kunden überzeugen.
Im animierten Logo von Motion Authors richten die zwei Scheinwerfer ihr Licht auf das Play-Zeichen,
was die Agentur bestens repräsentiert und daneben mittels der Animation, für die Valentin Kirilov zuständig war,
außerdem beweist, wie professionell die Agentur arbeitet.
6. Sie können mit Metaphern und Analogien spielen.
Oftmals steht hinter dem Namen einer Firma ein visuelles Symbol oder Bild, aus dem heraus es entsprungen ist. Diese Analogie kann spielerisch in ein animiertes Logo eingefügt werden. Die visuelle Untermalung trägt wesentlich dazu bei, dass sich Kunden das Logo besser einprägen.
Das Logo der schwedischen Illustrations- und Animationsagentur Brikk wechselt
zwischen der Wortmarke und dem visualisierten Ziegelstein, für den der abstrahierte Name Brikk steht.
(umgesetzt von Gun Karlsson)
7. Sie können mit Witz oder Wortspielereien überzeugen.
Die Namensfindung oder Kreation einer Wortbildmarke ist ein langer Prozess, bei dem sich letztlich auf eine Idee geeinigt werden muss. Während der Logoentwicklung können die absurdesten, aber auch unterhaltsamsten Vorschläge entstehen. Manche Agenturen realisieren humorvolle Eigenwerbung, die sie an Kunden verschicken oder auf ihrer Webseite präsentieren. Wer mit Witz überzeugen möchte, kann den Humor hinter einem statischen Logo nun auch mithilfe von Animation entfalten.
Hier wird die Strichstärke des Begriffs „Eat“ immer fetter, bis eine Linie beim E verschwindet,
für einen kurzen Moment das Wort „Fat“ erscheint und sich sogleich in Linien auflöst.
8. Sie ziehen die Aufmerksamkeit spielerisch auf sich.
Wer mit Animation experimentieren will, kann auch einfach so ein unterhaltsames animiertes Logo erstellen. Garantiert ist, dass es die Aufmerksamkeit der im Internet streunenden User anziehen wird, denn bewegte Bilder locken unsere Blicke schneller auf sich als statische Bilder. Wie eingangs beschrieben, können sich Logos verzerren, stauchen, verschwinden, erscheinen, sich verwandeln, drehen oder hüpfen. Der Fantasie sind hierbei keine Grenzen gesetzt und die Fülle an Ideen ist noch lange nicht ausgeschöpft.
Das animierte Logo für die Intern Week des US-amerikanischen Unternehmens
Palantir Technologies verstärkt seine visuellen Elemente durch das Wehen der Fahne
und das explosive Erscheinen der Typografie.
(umgesetzt von Nixie Melendres)
Julia Sinner
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