Dreitägiger Workshop an der Leipzig School of Media
Mitte August hieß es für mich Augen und Ohren auf: drei Tage Workshop bei der Leipzig School of Media zum Thema „Agiles Arbeiten“ mit dem Referenten Martin Mascheski von Norwin Consulting aus Leipzig. Ich war sehr gespannt, denn seit Anfang des Jahres übernehme ich bei den Klickkomplizen ganz offiziell die Position der „Assistenz der Geschäftsführung“ neben meiner Arbeit im Online-Marketing. So verbringe ich einen Teil meiner Arbeitszeit mit rein organisatorischen Themen, wie unseren internen Veranstaltungen oder Einkäufen („Wann gibt es eigentlich wieder Schokolade?“), aber auch mit internen Prozessen, z.B. dem Onboarding, der Feedback-Kultur oder der Frage, wie wir einfacher und effektiver Entscheidungen treffen können, die von allen mitgetragen werden. Je länger ich mich mit diesem Themenbereich auseinandersetzte, desto größer wurde mein Wunsch, mich tiefergehend über agiles Arbeiten zu informieren und weiterzubilden.
In den letzten Monaten – abseits digitaler Lösungen – nicht so einfach. Umso schöner, dass der genannte Workshop nun mit einem Hygiene-Konzept und reduzierter Teilnehmer*innen-Anzahl stattfinden konnte. Da ich direkt im Anschluss an den Workshop 2 Wochen in den Urlaub ging, war mein Kopf ganz frei für neuen Input, denn die Urlaubsübergabe war schon erledigt und der Laptop konnte aus bleiben – ganz nach dem Geschmack von Martin, unserem Trainer.
Was ist eigentlich dieses SCRUM?
Dieser stand so gar nicht auf Standardprogramm und gestaltete drei sehr abwechslungsreiche, anstrengende und lehrreiche Tage, die vollgepackt mit Übungen, Reflexionsprozessen und Selbsterkenntnis waren. Wir lernten die Methoden des agilen Arbeitens, indem wir selbst eben agil arbeiten mussten; zahlreiche Übungen konnten wir in der kleinen Gruppe anhand realer Beispiele durchexerzieren. Ein Lob und Dank geht hinaus an alle anderen Teilnehmer*innen, die sehr aufmerksam und unterstützend an allen Fällen der jeweiligen Arbeitsrealitäten gearbeitet haben und absolut ehrlich und authentisch mit jeder einzelnen Person in den Austausch getreten sind. Die Gruppendynamik dieser drei Tage war absolut unschlagbar.
So starteten wir mit einer Einführung ins Thema SCRUM, was mir bis dato auch immer noch ein Rätsel war und eine Methode des agilen Arbeitens darstellt. Die Erkenntnis: SCRUM kann, muss aber eben nicht für jedes Unternehmen sinnvoll sein und auch ich sehe intern für uns Grenzen, in denen wir es anwenden/ nicht anwenden können. Wir unterhielten uns außerdem über (agile) Werte und definierten diese mit unterschiedlichen Methoden in der Gruppe. Wir übten mithilfe des Delegations-Pokers, wie Entscheidungen im Unternehmen ausgehandelt werden und vor allem wie die unterschiedlichen Sichtweisen darauf sind, wie überhaupt Entscheidungen getroffen werden und wer sie trifft.
Communication is King – aber eben kein Standard!
Allesamt sehr spannende Fragen, die mich immer wieder darauf zurückgebracht haben: die Annahme, dass „alles so, wie es jetzt gerade gemacht wird“, zwar in der Tat gleich aussieht (nach außen hin), aber wie unterschiedliche Personen die Prozesse dahinter verstehen, kann sehr weit auseinander gehen. Und die einzige Möglichkeit, dies abzufragen, ist schlichtweg immer und immer wieder Kommunikation, aber eben nicht auf die normale Art des Redens, sondern eben gern auch mal etwas kreativer und aktiver mit den Hilfsmitteln des agilen Arbeitens.
Es ist in einem schriftlichen Bericht auch gar nicht einfach, zu beschreiben, was alles behandelt und bearbeitet wurde. Zum Teil waren wir in der Gruppe vom vielen Diskutieren und Aushandeln auch so müde, dass wir an Tag drei fast die Flinte ins Korn werfen wollten – aber uns gegenseitig wieder Mut gemacht haben, die Stimmungen aller abgeholt haben und beschlossen haben, diese wertvolle Arbeit weiterzuführen. Ein Wahnsinnsprozess!
Drei Augenöffner
Drei Dinge, die ich mir aber behalten habe, und verinnerlichen möchte, teile ich an dieser Stelle noch mit euch:
- Angelehnt an die vom Trainer vorgeschlagene Definition des agilen Arbeitens bedeutet es für mich: alles ist permanent im Fluss und Veränderung ist „default“ Modus, d.h.: wir sollten uns von dem Gedanken verabschieden, dass interne Prozesse jemals „fertig“ sind. Und so bedeutet agiles Arbeiten für mich, keine Angst vor Veränderungen zu haben und den sich daraus resultierenden Folgen anzunehmen und zu akzeptieren.
- Abgeschlossene Projekte MÜSSEN innerhalb eines Rituals gefeiert und gewertschätzt werden. Wir rasen oft gleich ins nächste Projekt oder erwähnen eben mal kurz im Meeting, dass jetzt die Endabrechnung ansteht. In Zukunft soll das so nicht mehr sang- und klanglos an den Kolleginnen vorbeigehen, wenn etwas geschafft ist. Und zu jedem abgeschlossenen Projekt gehört eine vernünftige Feedbackrunde am Ende.
- Dass wir im Büro zusammenarbeiten, heißt noch lange nicht, dass wir GEMEINSAM arbeiten. Auch wenn wir viele kleine Einzelprojekte stemmen, deren Budget so klein ist, dass gar kein Zweite mit daran arbeiten kann: es muss Raum für Austausch geschaffen werden, die Ideen und Ressourcen der Kolleg*innen abzuholen. Agilität soll in Meetings/ Brainstorms ritualisiert werden, um Raum für Kreativität zu schaffen und auch mal andere Facetten der Persönlichkeiten herauszukitzeln.
Was nach drei Tagen übrig bleibt: unglaublich viele neue Ideen und Tatendrang – und freue mich jetzt schon, dies mit in unser Unternehmen zu tragen. Ich schätze auch sehr, dass mir hier bei den Klickies der Raum dafür gegeben wird, solche Prozesse anzugehen und ein offener Geist herrscht, Veränderungen anzustoßen. Denn das ist nicht selbstverständlich.
Ich kann nur wärmstens ans Herz legen, sich einmal mit den Themen des agilen Arbeitens zu beschäftigen und einen echten Austausch mit den Kolleg*innen anzukurbeln. Soweit ich weiß, kommt unser Coach Martin auch in einzelne Unternehmen und steht vor Ort mit Rat & Tat beiseite! ;)
Vivien
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