Tipps fürs Corporate-Design-Manual

Wünscht sich ein Unternehmen ein neues Corporate Design (CD) oder hat es gar noch keines, so übernimmt die Gestaltung in der Regel ein Designer oder eine Designagentur. In dieser Phase wird einiges ent- und wieder verworfen – bis der Auftraggeber zufrieden ist und alle Designelemente von Logo bis zur Bildsprache klar definiert sind. Der Designer des CD wird dieses nach der Realisierung vermutlich in- und auswendig kennen, während es für andere Neuland ist und früher oder später werden auch Dritte mit dem neuen CD der Firma arbeiten müssen. Daher bietet es sich an dieser Stelle nicht nur an, ein Handbuch für das neue Corporate Design zu entwerfen, sondern wird es auch dringend empfohlen!

Man spricht dabei von Corporate-Design-Manual (kurz: CD-Manual), Corporate-Design-Handbuch oder Styleguide. Gemeint ist aber immer ein und dasselbe: ein Leitfaden, in dem alle Richtlinien zur Verwendung der einzelnen Elemente festgehalten sind. So ist garantiert, dass der Auftritt des Unternehmens einheitlich konstant bleibt und für Kunden leicht wiederzuerkennen ist. Natürlich kann man auch die ein oder andere Verformung des eigenen schöpferischen Werks vermeiden, indem man hierzu explizite Anweisungen im CD-Manual macht. 😉
 
Es gibt keine Vorlage für ein perfektes und allumfassendes CD-Manual. Schließlich ist jedes Corporate Design per se verschieden und individuell. Folgende Punkte sollten aber enthalten sein:

    • Logo: Wie viele Varianten gibt es vom Logo? Gibt es eine verkürzte Version des Logos? Wenn ja, wann darf/soll dieses eingesetzt werden? Wie sieht die schwarz-weiß Version aus? Wie die invertierte? Muss das Logo auf bestimmten Medien gewisse Abstände einhalten? Wie klein darf man es maximal skalieren?
    • Schriftarten: Wie viele unterschiedliche Schriften werden verwendet? Wie sind deren Verwendungen definiert? Welche Schriftschnitte, Schriftgrößen und Zeilenabstände werden empfohlen? Gibt es Richtlinien für Hervorhebungen (fett, kursiv) oder die Ausrichtung (linksbündig, zentriert, rechtsbündig)? Gibt es eine minimale und maximale Schriftgröße, die beachtet werden muss?
    • Farbgebung: Welche Farben werden verwendet? Welche sind die Hauptfarben, welche Farbabstufungen gibt es? Gibt es Ergänzungsfarben, die eingesetzt werden dürfen? Verwendet man bestimmte Farben nur in gewissen Formaten?
    • Bildsprache: Welche Bilder werden normalerweise verwendet? Wie soll die Bildsprache fortgesetzt werden? Arbeitet man mit Fotos, Grafiken oder Illustrationen? Ist die Farbgebung der Bilder eher dunkel oder hell, lebendig oder ruhig?
    • Designelemente: Gibt es bestimmte Designelemente, die für das Unternehmen charakteristisch sind? Wie ist deren Verwendung definiert?
    • Gestaltungsraster: Gibt es für bestimmte Formate feste Gestaltungsraster oder Abstände, die beachtet werden müssen? Unterscheiden sich die Raster von Print- und Webformaten? Sollen Elemente, wie etwa das Logo, immer an einer bestimmten Position platziert werden?

     
     
    Hierbei handelt es sich lediglich um eine Check-Liste, die man bei der Erstellung des CD-Manuals gerne an die Hand nehmen kann. Wie intensiv jeder Punkt ausgearbeitet wird, hängt natürlich vom individuellen CD ab. Gerade der Online-Bereich ist in vielen Handbüchern noch stark unterrepräsentiert. Dabei ist auch im Web ein kohärenter Auftritt wichtig. Oftmals haben auch viele Plattformen eigene Anforderungen, die man in der Gestaltung der Formate beachten muss und für eine konsequente Linie im Manual festhalten sollte.

    Für die Marke der Invitel Unternehmensgruppe Simon & Focken haben wir ein neues Corporate Design inklusive eines neuen Logos erstellt. Dabei haben wir im entsprechenden Handbuch besonders im Hinblick auf die Verwendung des Logos wichtige Punkte festgehalten. Dazu gehörten in unserem Fall unter anderem die Definition einer Mindestbreite, sodass der Schriftzug lesbar bleibt, der Logoeinsatz positiv und negativ, die Platzierung im Medium und der Schutzraum, der als Abstand gesetzt werden soll. Auf diese Weise sichern wir, dass das Logo nach unseren Gestaltungsrichtlinien benutzt wird.
     

     
     
    Wichtig ist natürlich, dass das Handbuch in sich schlüssig und für Dritte einfach nachzuvollziehen ist. Es bietet sich auch an, konkrete Beispiele und besonders auch Dont’s visuell aufzuzeigen. Sollte das Manual umfassender werden, empfiehlt sich auch ein Inhaltsverzeichnis.
    Wen die Corporate-Design-Manuals bekannter Agenturen, Unternehmen, Parteien oder Städte interessieren, findet auf diesen beiden Webseiten umfassende Sammlungen:

    designtagebuch.de/wiki/corporate-design-manuals/
    ci-portal.de/styleguides/
     

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    Julia Sinner

    Hallo, ich bin Julia und unterstütze das Team der Klickkomplizen seit 2017 im Bereich Web- und Printdesign. Ich habe ein Faible für typografische Feinheiten und bin überzeugt von Design, das konzeptionell durchdacht und ästhetisch vollendet ist.

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