Als Grafiker sollte man sich unbedingt in der Welt der Typografie auskennen und mit der Wirkung verschiedener Schriften bewandert sein. Beispielsweise hat eine Serifenschrift andere Eigenschaften und somit auch andere Einsatzbereiche als eine serifenlose Schrift. Wir geben hier Tipps und Hinweise für den richtigen Einsatz.
Schrift mit Serifen
Es ist bewiesen, dass Schriftarten mit Serifen (so werden die feinen Ausläufe, die quer zur Buchstaben-Grundrichtung verlaufen, bezeichnet) bei Fließtexten sehr viel besser lesbar sind als serifenlose Schriftarten. Dies liegt zum einen daran, dass die Serifen eine Linie bilden, welcher das Auge folgen kann. Zum anderen bewirkt die unterschiedliche Schriftstärke, dass das Auge nicht so schnell ermüdet. Daher werden im Print-Bereich (Bücher, Zeitungen, Magazine) fast ausschließlich Serifenschriften verwendet. Beliebte Serifenschriften sind zum Beispiel “Times New Roman” oder “Garamond“.
Serifenlose Schrift
Im Internet werden fast nur serifenlose Schriften wie “Arial” oder “Verdana” benutzt. Das liegt daran, dass man früher viel schlechtere Monitore als heute hatte. Niedrige Auflösungen mit einhergehender Unschärfe machten die detailreichen Serifenschriften nahezu unlesbar, da Teile der Schrift einfach “verschluckt” wurden. Aus diesem Grund wurden bzw. werden in diesem Bereich serifenlose Schriften für Textblöcke eingesetzt. Außerdem wirken die serifenlosen Schriften moderner und klarer.
Bei kleinen und großen Schriftgrößen werden ebenfalls serifenlose Schriftarten bevorzugt, zum Beispiel im „Kleingedruckten“ von Verträgen oder auf großflächigen Plakaten und Reklametafeln. In Zeitungen werden serifenlose Schriftarten häufig in Überschriften verwendet.
Hand- und Schreibschriften
Schreib- und Handschriften sind nachempfundene Schriftarten, die häufig auch den Ausdruck “Script” im Namen haben. Diese Schriftarten sind ebenfalls für Lesetexte ungeeignet. Verwendung finden sie zum Beispiel als Überschriften, in Drucksachen im festlichen Stil wie Einladungen zu Geburtstagen oder Jubiläen oder als Designelement in Speisekarten.
Dekorative Schriften
Zierschriften dienen in der Regel als kleine Eyecatcher zum Beispiel für Überschriften auf Flyern und Plakaten. Auch diese Schriften sind nicht unbedingt für fortlaufende Texte geeignet. Oder kann sich jemand vorstellen, einen längeren Text in solch einer Schriftart zu lesen?
Schriftmix
Man muss Dokumente nicht immer nur in der klassischen Schriftart “Calibri” aufbauen und Überschriften “Fett” markieren. Jede Schrift hat aufgrund ihres Designs verschiedene Vor- und Nachteile. Daher ist es manchmal sinnvoll Schriftarten zu mischen. Am besten, man sucht sich zwei bis maximal drei Schriftarten aus und baut anschließend die Struktur seines Dokuments auf. Als Überschrift kann man beispielsweise die Schriftart “Arial” nutzen – als Fließtext wird “Times New Roman” verwendet. Auf diese Weise wird den Dokumenten auch mehr Ausdruck verliehen und zugleich die Motivation des Lesers das Dokument oder den Artikel bis zum Ende zu lesen gesteigert.
Schriftgröße und Zeilenabstand
Da jede Schrift unterschiedlich gestaltet ist, beträgt bei Fließtexten die ideale Schriftgröße zwischen 8 und 12 Punkt. Ist man sich bei der Wahl der Schriftgröße unsicher, kann man auch einfach mal mehrere Größen einer Schriftart ausdrucken und vor sich legen. So hat man den direkten Vergleich.
Neben der Schriftgröße spielt natürlich auch der Zeilenabstand eine wichtige Rolle. Ein einzeiliger Abstand ist auf alle Fälle zu gering, da Text mit dieser Einstellung “gequetscht” wirkt. Ein zu großer Zeilenabstand ist wiederum ebenfalls nicht empfehlenswert, da das Schriftbild so “verrissen” wird und das Auge beim Lesen den Anschluss an die nächste Zeile verlieren kann. Auch hier muss man ein gutes Mittelmaß finden.
Mario
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