Facebook und Instagram zeigen sich als soziale Netzwerke ganz unsozial: seit einigen Wochen ist es Seitenbetreibenden möglich, die Kommentarfunktion für ihre Beiträge einzuschränken bzw. zu deaktivieren. Doch wird sich der wahr gewordene Alptraum aller Community- und Social-Media-Manager:innen zukünftig durchsetzen? Bevor wir euch genau zeigen, wie ihr die Kommentarfunktion bearbeiten könnt, möchten wir anmerken:
- Soziale Netzwerke leben von der Interaktion ihrer Nutzenden. Sie sind Orte des Austausches und der Vernetzung mit einer starken Ausprägung der digitalen Gemeinschaft. Nimmt man den Social Media die Möglichkeit der Kommentarfunktion, verkümmert der soziale Charakter auf Dauer.
- Kommentare dienen als Kommunikationskanal für Nutzende einer Seite. Verwehrt man ihnen die Möglichkeit der Kommunikation, wird sie sich einen anderen Weg suchen: z. B. unter anderen Beiträgen oder auf anderen Onlinepräsenzen eurer Seite. Meist ist an dieser Stelle ein Shitstorm vorprogrammiert, denn kaum jemand lässt sich online gern den Mund verbieten. Eine Alternative zur Deaktivierung von Kommentaren ist das Setzen eines Filters für selbst definierte Begriffe (besonders sinnvoll z.B. bei Hate Speech).
- Souveränität is key! Prinzipiell braucht kein Unternehmen Angst vor negativen Kommentaren in den sozialen Netzwerken zu haben. Neben einer konsistenten Social Media-Strategie braucht es vor allem klare Kommunikationsrichtlinien innerhalb des Community Managements. Gern unterstützen wir euch dabei, eine passende Strategie für eure Community zu finden und umzusetzen und damit die Kund:innenbindung nachhaltig zu stärken – auch ohne deaktivierte Kommentarfunktion!
Kommentare einschränken
FYI: Da die Funktion zum Einschränken und Deaktivieren von Kommentaren recht neu ist, kann es sein, dass eure Unternehmensseite die Änderungen noch nicht vornehmen kann.
Auf Facebook findet ihr die Funktion innerhalb eures bereits geposteten Beitrages unter den drei Punkten (oben rechts). Im ersten Menüpunkt Wer kann deinen Beitrag kommentieren? könnt ihr die Änderungen vornehmen. Folgende Optionen stehen euch zur Auswahl:
- Öffentlich
- Seite, die du abonniert hast
- Profile und Seiten, die du erwähnst
Die letzte Möglichkeit schließt die Kommentarfunktion unter deinem Beitrag vollständig aus und niemand kann kommentieren. Vorsicht ist jedoch geboten, denn verifizierte Seiten und Nutzer:innen können entgegen jeglicher Einstellung immer kommentieren. Ebenfalls kann die Funktion nicht eingestellt werden, wenn ihr euch im Business Manager oder in den Creator Tools befindet. Weiterhin können Kommentare auch bei den Titelbildern etc. nicht pauschal deaktiviert werden.
Auf Instagram ist die Funktion sogar noch einfach und über zwei Wege einzustellen. Für bereits gepostete Beiträge aktiviert ihr die Funktion über die drei Punkte am oberen rechten Bildrand: Kommentarfunktion deaktivieren. Vor der Veröffentlichung eines Beitrages ändert ihr die Funktion unter dem Menüpunkt Erweiterte Einstellungen. Dies ist sowohl in der App, als auch im Creator Studio möglich.
Das sieht die Community
Sind die Kommentare eingeschränkt, wird den User:innen ein entsprechender Hinweis angezeigt. Der Kommentar-Button ist sowohl bei Facebook, als auch bei Instagram nicht mehr vorzufinden.
Das Einschränken und Deaktivieren von Kommentaren scheint auf den ersten Blick eine einfache Lösung, um „unerwünschte“ Kommunikation von der eigenen Seite fernzuhalten. Wir empfehlen diese Vorgehensweise allerdings nur sehr eingeschränkt und tendieren eher zu einer offenen Feedbackkultur innerhalb der Social Media-Präsenzen. Eine optimierte und angepasste Content-Strategie kann ebenfalls dabei helfen Feedback aus der Community nachhaltig positiv zu gestalten.
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