Account Simplification
Es ist für uns immer wieder sehr spannend, in fremde Facebook Werbekonten zu schauen. Wie sind die Kampagnen strukturiert, wie viele laufen parallel? Oft findet man ein großes und nicht immer verständliches Konstrukt vor. Facebook selbst plädiert nun dazu, möglichst wenige Kampagnen aufzusetzen. Im Idealfall sogar nur eine. Dass das mit einem Full-Funnel-Gedanken und unterschiedlichen Kampagnenzielen nicht wirklich vereinbar ist, fällt dabei leider unter den Tisch. Jedoch ist der Ansatz ein guter. Ist es noch notwendig, Kampagnen so stark zu zerstückeln, wenn dies doch auch im Zuge der Anzeigengruppen möglich ist? Besonders in Zusammenspiel mit den folgenden drei Power 5 erscheint es sinnvoll, sich auf Kampagnenebene etwas schmaler aufzustellen – von der besseren Übersichtlichkeit und Auswertbarkeit ganz zu schweigen.
Campaign Budget Optimization
Seit Anfang letzten Jahres bietet der Facebook Businessmanager die Option, anzeigengruppenübergreifende Kampagnenbudgets zu hinterlegen. Ab Ende dieses Jahres wird es nicht mehr möglich sein, Budget auf Anzeigengruppenebene zu hinterlegen. Unser Testergebnis: Wenn die Kostenoptimierung im Vordergrund steht und mehrere Anzeigengruppen gegeneinander getestet werden sollen, hat sich die anzeigengruppenübergreifende Budget-Optimierung als sehr nützlich erwiesen. Welche Hürden es bei dem Einsatz der Campaing Budget Optimization gibt und wie es bestmöglich eingesetzt wird, haben wir hier bereits zusammengefasst.
Automatic Placements
»Deliver the right ad to the right person at the lowest possible cost across all placements.« Das ist der Anspruch, mit dem Facebook den Einsatz der automatisierten Platzierungen verkaufen möchte – und die Zahlen sprechen für sich. Während einer unserer ersten Klicks bei der Erstellung von Anzeigengruppen meist dazu dient, auf manuelle Platzierungen umzustellen, haben uns Kampagnen, in denen viele Platzierungen gegen- beziehungsweise miteinander liefen, gezeigt, dass man sich diesem nicht ganz verschließen sollte. Doch nicht immer sind die richtigen Formate für alle Kanäle vorhanden oder man entscheidet sich bewusst gegen einzelne Platzierungen, wie zum Beispiel das Audience Network. Außerdem widerspricht es der Herangehensweise, für die unterschiedlichen Kanäle unterschiedliche Ads bereitzustellen. Hier kommt Facebook uns aber entgegen, indem seit Anfang des Jahres ermöglicht wird, für unterschiedliche Platzierungen unterschiedliche Visuals in einer Anzeige zu hinterlegen. Wir haben euch hier erklärt, wie es funktioniert. Achtung: leider ist dies nicht mit dynamischen Anzeigen kombinierbar.
Dynamic Ads
Wer auch bei kleinen Facebook-Kampagnen mehrere Anzeigentexte, Visuals und sonstige Elemente gegeneinander testen möchte, kann dafür dynamische Facebook-Werbeanzeigen verwenden. Diese lassen sich mit geringem Aufwand im Facebook Werbeanzeigenmanager erstellen und liefern auch bei kurzen Kampagnenlaufzeiten vielversprechende Ergebnisse. Statt mehrere Anzeigen gegeneinander zu testen, können nun mehrere Varianten einzelner Werbeanzeigenelemente innerhalb einer Werbeanzeige hinterlegt werden. Wie sie erstellt werden, haben wir euch hier zusammengefasst.
Advanced Matching
Wer seit der Einführung der DSGVO vor jeglichen Tracking-Themen flüchtet, wird dies erst recht bei dem Thema Advanced Matching, dem erweiterten Datenabgleich, tun. Diese Funktion ermöglicht es Facebook, mit Hilfe einer Anpassung des Pixels, mehr Daten zu den Kaufenden/Konvertierenden (anonymisiert) zu übergeben und so auch die Zahl der übergebenen Conversions zu erhöhen. Es gibt zwei Wege, das Advanced Matching zu implementieren. Welche technischen Voraussetzungen gegeben sein müssen und ob es für die Branche möglich ist, könnt ihr hier nachlesen.
Wir sind große Fans manueller Optimierungen und geben ungern das Ruder an die KI weiter – doch viele der genannten Facebook Power 5 nutzen und schätzen auch wir schon jetzt. Meiner Erfahrung nach ist insbesondere die Kombination eines Kampagnenbudgets mit dynamischen Anzeigen leicht umzusetzen und sehr erfolgreich. Natürlich lohnen sich viele dieser Stellschrauben erst, wenn es sich um Kampagnen mit größeren Budgets und langen Laufzeiten handelt, denn Facebooks KI braucht Zeit, um zu lernen. Doch gerade in Teilen sorgen sie auch bei kleinen Kampagnen für frischen Wind.
Auf dieser Seite stellt Facebook ein Trainingsvideo zur Verfügung, sowie Best Practices vor.
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