Was wissen Facebook und Instagram über mich? Diese Frage ist nicht zuletzt durch den Facebook Prozess und die nahende Deadline zur Anwendung der EU-weiten Datenschutzgrundverordnung GDPR immer wieder hochgekocht.
Während es auf Facebook schon seit längerer Zeit möglich ist, die eigenen Facebook Nutzerdaten einzusehen und herunterzuladen, zieht nun auch Instagram nach. Und dies gerade pünktlich: die GDPR sieht vor, dass jede/r Nutzer/in jederzeit die Übermittlung ihrer/seiner Nutzerdaten verlangen darf (siehe Art. 20 GDPR).
Doch wie kann ich meine Nutzerdaten bei Facebook und Instagram herunterladen und was kann ich damit anfagen?
Download der Facebook Nutzerdaten
Die eigenen Facebook Nutzerdaten können in den Accounteinstellungen unter dem Reiter Deine Facebook-Informationen eingesehen und heruntergeladen werden. Der Download ist sowohl im Browser als auch in der App möglich. Man kann entscheiden, ob man sämtlich oder nur einzelne Datensätze herunterladen möchte.
Die verfügbaren Facebook Nutzerdaten werden in zwei Kategorien gegliedert:
Deine Informationen:
Beiträge, Fotos, Videos, Kommentare, „Gefällt mir“-Angaben und Reaktionen, Freunde, Abonnements und Abonnenten, Nachrichten, Gruppen, Veranstaltungen, Profilinformationen, Seiten, Marketplace, Zahlungsverlauf, Gespeicherte Objekte, Deine Orte, Apps, Weitere Aktivitäten
Informationen über dich:
Werbeanzeigen, Suchverlauf, Standortverlauf, Anrufe und Nachrichten, Über dich, Sicherheits- und Login-Informationen, Netzwerkinformationen.
Nach der Auswahl der gewünschten Facebook Nutzerdaten kann zwischen zwei Dateiformaten gewählt werden: HTML und JSON. Wer vorerst nur Einblick in seine Facebook Nutzerdaten erlangen möchte, sollte HTML wählen. Wer seine Daten gegebenenfalls später auf andere Plattformen exportieren möchte, sollte zu JSON greifen.
Nach der Bestätigung des Downloads mit dem eigenen Passwort wird die Download Datei von Facebook angelegt. Nach Bereitstellung der Datei (unserer Erfahrung nach im Laufe von 1-2 Stunden) wird man per Facebook Benachrichtigung und E-Mail informiert. Die Datei ist dann in den Facebook Einstellungen herunterladbar.
Die nun als ZIP zur Verfügung gestellten Facebook Nutzerdaten umfassen die vollständige eigene Nutzungshistorie. Und noch mehr: wer beispielsweise sein Telefonbuch mit Facebook verknüpft hat, um die Kontaktdaten von Freunden automatisch auch mit deren Facebook Profilen verbinden zu lassen, findet dort auch eine Kopie seines gesamten Telefonbuchs.
Gerade aus Online Marketing Gesichtspunkten ist der Einblick in das Thema Werbeanzeigen interessant. So sieht man nicht nur klar aufgelistet, welchen Interessen man zugeordnet wird, sondern unter anderem auch, welche Personen/Seiten die eigenen Kontaktdaten auf Facebook hochgeladen haben, um Custom Audiences zu erstellen.
Download der Instagram Nutzerdaten
Der Download der Instagram Nutzerdaten ist nur über die Browser-Anwendung der Plattform möglich. In den Instagram Einstellungen findet man das Download-Angebot unter dem Reiter Privatsphäre und Sicherheit. Dort kann man den Versand der Daten an eine frei wählbare E-Mail-Adresse auslösen. Im Gegensatz zu Facebook, kann hier nur der gesamte Datensatz heruntergeladen werden. Die Anfrage muss dann erneut mit dem Passwort bestätigt werden.
Instagram weist darauf hin, dass die Bereitstellung der Instagram Nutzerdaten bis zu 48 Stunden dauern kann. In unserem Versuch handelte es sich jedoch nur um wenige Stunden. Wenn die Daten zur Verfügung stehen, wird ein Download-Link an die angegebene E-Mail-Adresse gesendet.
Im Gegensatz zu Facebook kann beim Download der Instagram Nutzerdaten nicht zwischen mehreren Dateiformaten gewählt werden. Abgesehen von Fotos, die in den Datenpaketen beider Plattformen als JPGs vorliegen, sind die weiteren Daten als JSON-Dateien hinterlegt.
Die meisten Personen sind sich heutzutage, wenn auch meist nicht vollumfänglich bewusst, dass die sozialen Netze über beachtliche Sätze persönlicher Daten verfügen. Wer sich dies im Detail vor Augen führen möchte, sollte mal einen Blick auf seine eigenen Facebook und Instagram Nutzerdaten werfen – und vielleicht in Folge dessen seine Facebook und Instagram Kontoeinstellungen anpassen.
Nicht zuletzt ist es natürlich abseits von Datenschutzgesichtspunkten auch aus nostalgischen Gesichtspunkten schön, die eigenen Fotos, Nachrichten und Beiträge gebündelt abrufen und ansehen zu können. ;-)
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